Drosselpläne der Telekom
Nun sind die "Strategien" der Politik also entgültig in der Wirtschaft angekommen. Wir unser kleiner Rollstuhlfahrer ging unser rosa Riese mit einer völlig überzogenen Forderung zu ihren Kunden. Die Kunden selbst haben, völlig zu Recht, einen Aufschrei sondersgleichen vollführt so dass sich gar die wahljahrgetriebene Politk einmischen musste - dann die dramaturgische Pause.
Jetzt, nach eben jeder Pause, lenkt die Telekom ein und verhöht ihre künstliche Beschneidung von 384 kBit/sec auf 2 MBit/sec. Bedenkt man die Ausgangslage ist der Sprung auf 2 MBit ordentlich und so wird die Politik seinen Protest langsam ausklingen lassen (immerhin gibt es schon Alternativen, mit denen man die Wähler an seine Seite binden möchte).
Doch was hat die Telekom eigentlich im Schilde?
Wie auf vielen Seiten bereits vorgerechnet geht es der Telekom weniger um die verbrauchte Bandbreite. Als Besitzer des Netzes kann man jedes Byte Traffic abrechnen und interner Traffic kostet nix. Um was es der Telekom geht ist, die Ausbeute zu erhöhen. Youtube macht Gewinn und Google ebenfalls, also bietet die Telekom diesen Anbietern, gegen hust eine geringe Gebühr, eine Premiumnutzung an. Und nebenbei kann man auch noch etwas mehr an den Nutzer verdienen, wenn die Anbieter nicht auf den Telekomdeal eingehen.
Projiziert man dies auf Deutschlands liebstes Kind, dem Auto, würde dies wie folgt aussehen. Das Straßennetz gehörte mal dem Staat und wurde von den marktfreien Politikern ausgegliedert, nachdem die Bürder die Infrastruktur bezahlt haben. Nun verlangt die Telekom von jedem Autofahrer eine Straßennutzungsgebühr. Da Pendler die Straßen nun mehr benutzen als andere, wird auf Grund dieser "Begründung" eine Drosselung eingebaut, wenn man mehr als 500 Kilometer pro Monat gefahren hat. Sollte die Firma, in der der Angestellte tätig ist, jedoch einen extra Obolus an die Telekom zahlen, würden diese Kilometer nicht angerechnet. Dies führt dazu, dass der Angestellt eher zu einer Firma wechselt, die jenen Obolus bezahlt. wodurch der viel gepriesene "Freie Wettbewerb im Markt" flöten geht. Genau dies passiert mit der Netzneutralität. Und da dies im Mobilfunkbereich schon gut funktioniert, versucht man dies nun in weiteren Geschäftsbereichen durchzusetzen.
Was kann man als Bürder machen? Sofern möglich, sofort kündigen und zu einem Anbieter gehen, der diese Praxis noch nicht offenkündig vollzieht. Ob man zu den gelben Kabelleuten geht (ebenfalls ein ehemaliges Staatsunternehmen, so am Rande), oder zu den verrückten Briten geht muss jeder selbst wissen. Sofern es einen lokalen Anbieter gibt, geht man zu diesem, ansonst such man das geringste Übel - auch wenn es die Konzerntocher ist.
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