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Dynamischer Strompreis und warum kritische Infrastruktur nicht in private Hände gehören

"Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" oder "Geliefert wie bestellt", viel mehr kann man zu den dynamischen Strompreisen im Sommer nicht sagen.

Ich nutze testweise den Anbieter Tibber, welcher mir einen alltäglichen Einblick in die schöne neue Welt der dynamischen Strompreise ermöglicht.

97 Eurocent pro KwH im Sommer zwischen 16 und 20 Uhr
Dynamischer Strompreis im Sommer mit Höchstpreisen von bis zu 97 Eurocent pro Kilowattstunde zur Tageszeit wenn der einfache Bürger zu Hause ist und den Strom benötigt

Laut Tibber bezieht man nur Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Trotzdem frag ich mich als Kunde wie es sein kann, dass zur "Hauptstromnutzungszeit" der einfachen Bevölkerung solche Maximalpreise entstehen. Im Winter konnte ich solche Strompreisspitzen nicht beobachten, im Sommer 2024 durfte ich solche Spitzen schon mehrfach sehen. Angefangen hat es im Mai mit 40 Eurocent, gefolgt von weiteren Spitzen die preislich immer höher und zeitlich immer länger waren. Als Freund der Mustererkennung (die wie Statistik ja immer stark flüchtige Interpretationsspielräume ermöglichen), konnte ich feststellen, dass solche Strompreisspitzen häufig ein Strompreistal während der Mittagsstunden vorausgegangen sind. Sprich zur Mittagszeit, wo die einfache Bevölkerung auf Arbeit und damit nicht zu Hause ist, ist der Strom günstig. Mir erscheint es so, als "müsste" der fehlende Gewinn dann am Abend eingeholt werden. Praktischerweise wird in diesen Stunden eh statistisch der meiste Strom verbraucht, Doppelgewinn für die armen Energiekonzerne in Deutschland.

Ich bin auf die Wintermonate gespannt, muss aber nach neun von 12 Monaten feststellen, dass es faktisch kein Einsparpotential für mich durch einen dynamischen Strompreis gibt. Selbst wenn ich einen Batteriespeicher hätte, die Stromkosten pro Kilowattstunde sind wegen den Steuern selbst bei negativen Börstenstrom so hoch, als dass es sich nicht rechnen würde den Speicher damit zu befüllen.

Ebenso macht es mir zu schaffen, dass es faktisch keine Transparenz gibt wie solche "Spotpreise" entstehen.

Uberspace und wie transparent sie mal wieder mit Problemen wie Meltdown und Spectre umgehen

Wieder ein Lob an Uberspace.

Sehr früh haben sie in ihrem blog informiert was alles passieren wird, weil sie die Server patchen müssen. Zudem verlinken sie noch ihre wiki-Seite. Und transparent, auch bei Problemen, sind sie über Twitter geblieben.

Top und fünf Euro extra in die Kaffeekasse für eure Mühe!

Und weil ich es knorke finde, dass ihr welche habt ... ich mag eure Sticker :-).

Wie ist es um unsere Gesellschaft bestellt? Das Radioprogramm und der erste Tag im neuen Jahr geben einen Aufschluss

Während der Weihnachtszeit und abschließend mit dem heutigen und ersten Tag im Jahr 2018 konnte ich zwei Beobachtungen machen, die einem recht einfach den aktuellen Stand unserer Gesellschaft aufzeigen können. Um in Weihnachststimmung zu kommen, durchsuchte ich nun das Internetradio nach Weihnachtsradionsendungen. Der Wunsch war es, etwas traditionelle und in deutsch gesungene Musik zu finden. Das Ergebniss war, dass unter 40 Webradiosendern, darunter ein großer Teil öffentlich rechtlicher Sender, kein einziger dabei war, der anders klang. Bis auf unterschiedliche oder fehlende Werbung ist der Inhalt gleich, gefühlte 20 englische Poplieder wurde via Heavy-Rotation in die Ohren der Bevölkerung gedrückt. Kurzum es wird eine Auswahlmöglichkeit suggeriert, die es faktisch nicht gibt.

Die nächste Beobachtung konnte ich heute vor Ort machen - gleiche Beobachtungen wurden mir auch aus anderen deutschen Städten berichtet. Es geht darum wie mit den Müllbergen der Knallerreste verfahren wird. Früher hat man sich noch am 01.01 an sein Stück Straße gestellt und seine paar Quadratmeter vom Müll bereinigt. Heute schiebt diese Aufgabe jeder gern der Straßenreinigung in die Schuhe. Lieber faul sein und mehr bezahlen statt selber etwas tuen - besonders wenn man den Mist selber gemacht hat.

Gesundes neues Jahr euch da draußen.

AVM, oder wie man sich Mühe gibt unbeliebt zu werden

Früher war alles besser. Damals konnte man einfach in eine Fritzbox reinschauen und schnell das Problem sehen, oder man durfte seine Fritzbox bei amazon verkaufen.

Heute geht beides nicht mehr. Bereits 20 Stunden habe ich investiert um eine Fritzbox 6490 an meinem Kabelanschluss betreiben zu können - vergebens. Auch der AVM-Support kann mir nicht mehr helfen. Zugegeben, freundlich ist er immer geblieben, aber hat permanent von "die Welt ist schlecht und ich muss Geduld haben" geschrieben. Fakt ist, dass man die Firmware der 6490 nicht bekommt. Der übliche Weg über den FTP-Server von AVM funktioniert bei Kabelboxen nicht. Und damit bleibt die Kiste verschlossen.

Nun wollte ich gerade meine 7490 bei Amazon verkaufen - immerhin hab ich sie ja gekauft und dachte, es ist mein Eigentum. Nicht aber bei Amazon, Amazon fordert von mir eine schriftliche Genehmigung von AVM, dass ich meine Box verkaufen darf. Das erinnert mich alles ein wenig an die Traktoren von John Deere, die es dem Nutzer gerade so noch erlauben das Ding zu nutzen.

Ich weiß nicht, früher war AVM mal locker. Für den normalen Nutzer haben sie alles gemacht, dass er sich um nichts kümmern musste. Und wenn es Probleme gab, gab es immer ein Freund der mal reinschauen und so schnell helfen konnte. Heute schickt man komische Support-Dateien, die viele private Daten enthalten über Klartext an AVM um eine Antwort ala "müsste eigentlich gehen" zu bekommen.