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web - Nach Strafanzeige gegen netzpolitik.org: CCC lobt Preis für Verratsdatenspeicherung aus

Nach nur kurzer Prüfung einer Strafanzeige des Verfassungsschutzes ermittelt der Generalbundesanwalt gegen die Redaktion von netzpolitik.org. Der Chaos Computer Club (CCC) gratuliert der Redaktion zu dieser seltenen journalistischen Auszeichnung und sichert tatkräftige sowie finanzielle Unterstützung zu. Wir rufen dazu auf, Generalbundesanwalt Harald Range weitere Anlässe für Einschüchterungskampagnen gegen Journalisten zu liefern.

Nur eine ausführliche Verratsdatenspeicherung kann dem Generalbundesanwalt jetzt noch helfen, den Überblick zu behalten:

  • Welche Journalisten berichten über verfassungsfeindliche Praktiken der Geheimdienste?
  • Wer äußert sich noch kritisch gegen Überwachungsfetischisten?
  • Wer hindert V-Männer des Verfassungsschutzes an Aufbau und Unterstützung rechtsradikaler Strukturen?
  • Wer entfernt Wasserhähne von Großbaustellen?

„Endlich haben wir herausgefunden, wie man Herrn Range aus seiner Lethargie reißt!“, freut sich Dirk Engling, Sprecher des CCC. „Lange dachten wir, der Abfluß von Daten inländischer Bürger und Institutionen kümmere den GBA gar nicht. Nun wurden wir eines Besseren belehrt. Sorgen wir dafür, daß es viel für ihn zu tun gibt!“

Herr Range hat die Chance, in die Geschichte einzugehen. In der Spiegel-Affäre von 1962 betrug die Summe der Hafttage für Journalisten rund 190. Eine schöne Herausforderung, um die niedrige zweistellige Plazierung der Bundesrepublik auf der Rangliste der Pressefreiheit endlich in den soliden dreistelligen Bereich auszubauen.

Der Chaos Computer Club möchte daher die schönsten im Jahr 2015 gegen Journalisten oder ihre Quellen eingeleiteten Ermittlungsverfahren wegen Landes- oder Hochverrats mit jeweils einem Freiticket zum nächsten Chaos Communication Congress (32C3) prämieren.

Teilnehmer sind aufgerufen, sich an die Journalisten, den CCC oder Whistleblowing-Plattformen Ihrer Wahl zu wenden. Wir freuen uns auf Einreichungen in den Themenbereichen

  1. Geheimdienste und Massenüberwachung, samt kommerzieller Partnerfirmen,
  2. Verdeckte Ermittlungen und Verbindungspersonen,
  3. Rekonstruktion geschredderter Akten,
  4. Unterstützung und Duldung rechtsradikaler Terroristen,
  5. Überwachungsvorgänge mißliebiger Oppositionsparteien.

Ein Sonderpreis wird für alle Veröffentlichungen ausgelobt, die den GBA dazu bewegen, in der seit Frühjahr 2014 verschleppten Strafanzeige gegen ausländische und inländische Geheimdienste sowie die Bundesregierung aktiv zu werden.

Quelle
Danke für diese Worte!

web - Chaos Computer Club unterstützt Chelsea Manning und Edward Snowden

Seit seiner Gründung vor mehr als dreißig Jahren setzt sich der CCC für die Informationsfreiheit ein. Whistleblower verdienen nicht nur unseren Respekt: Wir unterstützen die europäischen Anwälte von Edward Snowden auch finanziell.

Die Mitgliederversammlung des CCC hat sich dazu entschlossen, Edward Snowden mit Geldspenden beizustehen. Sein sechsköpfiges europäisches Anwaltsteam wird durch den CCC mit 36.000 Euro unterstützt, um bei den Kosten der Anwälte zu helfen. In der ersten Jahreshälfte beschloß die Mitgliederversammlung außerdem, Edward Snowden die Ehrenmitgliedschaft anzubieten. Diese Ehrenmitgliedschaft im CCC, die wir ihm über seinen deutschen Anwalt Wolfgang Kaleck angetragen haben, wurde von ihm herzlich und gern angenommen.

"Der jahrelange Einsatz des CCC und anderer für die Bürgerrechte und gegen Überwachung ebnete in Deutschland den Weg für eine breite Debatte nach den Enthüllungen durch Edward Snowden. Sowohl der Einsatz für die Sache als auch die Unterstützung für Snowden machen einen langen Atem notwendig. Die nunmehr erfolgte materielle Unterstützung durch den CCC leistet dazu einen wichtigen Beitrag", sagte Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck.

Edward Snowden ist die Quelle vieler Leaks über die Überwachungs- und Hacking-Aktivitäten der Geheimdienste, welche bereits mehr als ein Jahr lang international für viele Schlagzeilen sorgen. Durch die Bereitstellung von Informationen an Journalisten darüber, wie und in welchem Umfang wir alle von der NSA und ihren Partnern sowie mit Hilfe von Telekommunikations- und Internetprovidern überwacht werden, war er Auslöser einer globalen Diskussion. Eine zentrale Aussage unserer Hackerethik lautet: "Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen." Snowden hatte den Anstand, nach diesen Prinzipien zu handeln.

Zweifelsohne haben auch Chelsea Mannings mutige Aktionen denselben Kern. Auch ihr wurde von der Mitgliederversammlung des CCC – einstimmig – die Ehrenmitgliedschaft angeboten, um unserer Unterstützung Ausdruck zu verleihen. Sie nahm unser Angebot an, und es ist uns eine große Ehre, sie zu unseren Mitgliedern zählen zu können!

Die ehemalige US-Soldatin Chelsea Manning, von 2009 bis 2010 im Irak stationiert, wurde im August 2013 aufgrund des Verstoßes gegen den US-amerikanischen Espionage Act sowie anderer Vergehen in Zusammenhang mit der Übermittlung hunderttausender Militär- und US-State-Department-Dokumente sowie Videos an Wikileaks verurteilt. Nachdem sie im Jahr 2010 als politische Gefangene unter unmenschlich harten Bedingungen und ohne Minimalstandards im Umgang mit Häftlingen sowie mit täglichem Zwang zur Entfernung ihrer Bekleidung untergebracht war, verbüßt sie nun eine 35-jährige Haftstrafe.

Quelle

Ja, es fühlt sich gut an auf der richtigen Seite zu stehen (und du kannst das auch).

web - Wer seine Privatsphäre schützt, ist für die NSA ein Extremist

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Wie aus Teilen des Quellcodes des Überwachungsprogramms XKeyscore hervorgeht, sind für die NSA die Nutzer des Anonymisierungsnetzwerks Tor nicht nur verdächtig, sie gelten auch gleich als Extremisten. Schon wer nur nach Tor oder Tails, das Betriebssystem des Netzwerks, sucht, gerät in die Maschen des US-Geheimdienstes, wird markiert, landet in der Datenbank und wird verfolgt. Damit ist belegt, was schon letztes Jahr aufgrund von Geheimdokumenten, die Snowden geleakt hat, bekannt wurde.

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Quelle

Das sind also die Metadaten, auf denen man mit Drohnen Menschen töten will.
Passend dazu ein Verweis auf das Video und dieses Event.

web - Chaos Computer Club klagt gegen GCHQ

Zusammen mit sieben internationalen Organisationen legt der Chaos Computer Club (CCC) Beschwerde gegen die Programme des britischen Geheimdienstes GCHQ ein, die zum Angreifen und Ausspähen von Netzwerkinfrastruktur und persönlichen Daten von Millionen von Menschen genutzt werden.

Durch Edward Snowdens Enthüllungen ist bekanntgeworden, daß das GCHQ gezielt Server und deren Administratoren attackiert, um sich so auf einen Schlag Zugriff auf Daten möglichst vieler Nutzer zu verschaffen. Dieses illegale Vorgehen nimmt Schäden an kritischer Infrastruktur billigend in Kauf. Um ein Ende dieser Angriffe des GCHQ auf das Internet zu erzwingen, reichen der Chaos Computer Club und Privacy International zusammen mit den Internet-Service-Providern Riseup Networks (USA), GreenNet (GB), Greenhost (NL), Mango (Simbabwe), Jinbonet (Korea) und May First/People Link (USA) Beschwerde beim Investigatory Powers Tribunal ein.

Das Investigatory Powers Tribunal (IPT) ist ein durch die britische Regierung eingerichtetes juristisches Organ und Kontrollkommission, dessen Aufgabe es ist, Beschwerden über unrechtmäßige Überwachung entgegenzunehmen und zu bearbeiten.

In der heute beim IPT eingelegten Beschwerde wird dargelegt, daß die Angriffe des GCHQ nicht nur unrechtmäßig sind, sondern zugleich destruktiv und zerstörerisch. Sie unterminieren und beschädigen absichtlich das Vertrauen in Sicherheit und Vertraulichkeit, das das Internet erst zu dem nicht mehr wegzudenkenden Werkzeug der Kommunikation, Information und Selbstermächtigung auf allen Ebenen gemacht hat. Daher fordern die Beschwerdeführer, die Angriffe auf die Netze und Kommunikationsdienste zu beenden und die gezielten Attacken auf Administratoren zu unterlassen. Zugleich fordern wir, die Betroffenen und ihre Rechte endlich zu schützen.

Quelle