Deutschland ist schön – schön für Lobbyisten. In Deutschland kann ein
Lobbyist zugleich Abgeordneter sein, er kann einem Minister während
dessen Amtszeit einen gutbezahlten Lobbyjob anbieten oder Parteien über
das Sponsoring beliebig viel Geld zukommen lassen, ohne dass die
Zahlungen öffentlich werden.
Lobbyisten müssen keine Angaben machen, für wen sie arbeiten und wieviel
Geld sie zur Beeinflussung der Politik ausgeben. Die
Abgeordnetenbestechung ist nur beim direkten Stimmenkauf strafbar, die
UN-Konvention gegen Korruption hat Deutschland immer noch nicht
ratifiziert. Das ist Deutschland 2013 – und das ist inakzeptabel.
Schuld an diesen unhaltbaren Zuständen ist die andauernde Reformblockade
von Schwarz-Gelb. In unserem neuen Lobbyreport 2013 haben wir die
Affären und Debatten in fünf Feldern nachgezeichnet: Lobby-Transparenz,
Seitenwechsel von Spitzenpolitikern, Parteienfinanzierung,
Nebeneinkünfte und Abgeordnetenbestechung.
Unsere Bilanz ist vernichtend: Trotz zahlreicher Affären haben Union und
FDP Reformen für mehr Transparenz und zur Begrenzung von Lobbyeinflüssen
abgelehnt. Lobbyisten haben freie Fahrt. Für Demokratie und Transparenz
steht die Ampel dagegen auf Rot.
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