Mit einer spektakulären Aktion vor dem Gerry-Weber-Store in Bielefeld
weist der FoeBuD auf die unsichtbare Gefahr hin
Fotos dazu finden sich auf unserer Website:
http://tinyurl.com/Fotos-von-StopRFID-Aktion
Sendung MARKT (WDR) berichtet
Angekündigt ist der Beitrag für
Montags, 16.1.2012, 21.00 Uhr - 21.45 Uhr, WDR FERNSEHEN
(Wiederholung: Mittwoch 18.1.2012, 14.15 Uhr - 15.00 Uhr)
Die Firma Gerry Weber geht mit schlechtem Beispiel voran: Seit einiger
Zeit sind RFID-Schnüffelchips in alle Kleidungsstücke der Firma
eingenäht. Der Chip verbirgt sich im Textilpflegeetikett und kann auf
eine Entfernung von acht Metern poer Funk ausgelesen werden. Was zur
Optimierung der Logistik gedacht ist, wird zur Gefahr für Kundinnen
und Kunden, wenn es in der Kleidung bleibt: Wo immer ein
entsprechendes Lesegerät angebracht ist, werden - unbemerkbar - die
Daten der Chips ausgelesen - und wiedererkannt.
Das machte der FoeBuD bei einer spektakulären Aktion deutlich: Die
Aktiven lasen mittels eines handelsüblichen Lesegerätes die
versteckten Chips in der Kleidung von Gerry-Weber-Kundinnen aus und
projizierten die Inhalte für alle lesbar auf eine überdimensionale
Sprechblase. Viele Passantinnen und Passanten fragten neugierig nach
und wurden von den FoeBuD-Aktiven über RFID in Kleidung aufgeklärt.
Eine vorübergehende Passantin mit einer Jacke der Modemarke Peuterey
wurde ebenfalls von dem Lesegerät erfaßt. Sie war entsetzt, dass ihre
vor über einem Jahr gekaufte Jacke mit einem Schnüffelchip verwanzt
ist. Bisher hatte sie niemand darüber aufgeklärt. Mit der im Chip
vorhandenen Produkt- und Seriennummer ist sie jederzeit von jedem
Lesegerät wiedererkennbar. Ihrem verständlichen Unmut darüber
artikulierte sie direkt vor laufender Kamera. Peuterey bekam für
diesen Umgang mit Schnüffelchips bereits im April 2011 einen
BigBrotherAward.
Der herbei geeilte Firmenchef Gerhard Weber zeigte sich wenig
informiert über die Risiken und Nebenwirkungen für Kundinnen und
Kunden, die seine Kleidung kaufen sollen.
Der FoeBuD fordert erstens, sämtliche Funketiketten an der Kasse oder
vor dem Versand physikalisch zu entfernen und zweitens eine
entsprechende verpflichtende Gesetzgebung auf EU-Ebene.
Die ARD-Sendung "Markt" sendet zum Thema RFID-Chips in Textilien am
Montag, 16.1.2012 ab 21 Uhr einen Beitrag, der bei der Aktion vor Ort,
beim FoeBuD e.V., Gerry Weber und weiteren Orten gedreht wurde.
(Angekündigter Sendetermin)
Was können Sie tun?
- Sind Sie Kundin oder Kunde von Gerry Weber? Sprechen Sie das Thema im
Laden an! Fragen Sie nach den Chips – Sie werden erstaunt sein, wie
wenig die Verkäuferinnen darüber wissen. Verlangen Sie, dass die Chips
herausgeschnitten werden. Oder boykottieren Sie die Firma Gerry Weber,
bis sie sich unseren Forderungen beugt.
- Sprechen Sie mit Ihrem Europa- und Bundestagsabgeordneten über die
Gefahren von RFID.
- Bringen Sie Ihre Vorbehalte dort zu Gehör.
- Unterstützen Sie die Arbeit des FoeBuD gegen Schnüffelchips mit einer Spende:
Spendenkonto: 2129799 Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 501 61)
Dankeschön FoeBuD für diese geniale Aktion.
Im übrigen machen sich solche Chips auch gern bei Kontrollen im Flughafen bemerkbar, sehr zum Leidwesen des Trägers.
Die EU-Kommission fühlt sich in Sachen Vorratsdatenpeicherung von den Mitgliedsstaaten nicht ausreichend unterstützt. Brüssel beklagt in einem Bericht, dass nur elf von 27 EU-Ländern Daten geliefert hätten, die einen Mehrwert der umstrittenen Maßnahme nahelegten. Man habe daher mit der Wahrnehmung zu kämpfen, dass die Vorratsdatenspeicherung für die öffentliche Sicherheit und die Strafverfolgung wenig bringe.
[...]
So bewahren Diensteanbieter auch Informationen etwa zu Chats, Instant Messaging oder Filesharing auf, obwohl diese größtenteils nicht zu den von der Direktive erfassten "Verkehrsdaten" zählen. Abgrenzungsschwierigkeiten gibt es ferner beim Mailverkehr, wo es sowohl die klassische E-Mail als auch webbasierte Services gibt. Hier zeigt sich, dass Inhalts- und Verbindungsdaten nicht klar zu trennen sind.
[...]
Zugleich weiß sie von andauernden Forderungen von Rechteinhaber, die Vorratsdaten auch zur Verfolgung von Copyright-Verstößen freizugeben. Andererseits sitzen Brüssel die Datenschutzbeauftragten im Rücken, die schon jetzt eine "schleichende Ausweitung" der Richtlinie fürchten.
Der Empfang einer präparierten SMS kann zu einem Reset eines Windows-Phone-7.5-Smartphones führen. Der Nachrichten-Hub ist dann gesperrt.
Ein Windows-Phone-7.5-Smartphone startet neu und sperrt den Zugriff auf den Messaging-Hub, wenn es eine präparierte SMS erhält, berichtet Winrumors. Nachrichten lassen sich dann nicht mehr empfangen oder verschicken. Die Sicherheit der Daten scheint nicht gefährdet zu sein.
Da muss man sich wirklich fragen was das Telefon intern alles mit eine SMS macht. Kurzum, was gibt es für weiter Befehle und warum kann ich mit einer SMS Befehle an ein Telefon übermitteln?
Mir selbst fällt nur ein, dass man eine SMS etwaig verschlagworten kann, es einem Sender zuordnet, aber dann hört es auch schon auf, wenn ich an Funktionen für den Endanwender denke.
Jetzt hat das Innenministerium Nordrhein-Westfalens Zahlen vorgelegt. Demnach erhielten im größten deutschen Bundesland 2.644 Anschlussinhaber insgesamt 255.784 "Ortungsimpulse", um ihren Aufenthaltsort bestimmen zu können. Die Verdächtigen und ihre Kontaktpersonen waren hierfür in 778 Ermittlungsverfahren geführt. Für den "Ortungsimpuls" nutzen die Polizeibehörden eine eigene Software und sogenannte "SMS-Server".
[...]
Über eine für den Besitzer unsichtbare Nachricht kann die Funkzelle lokalisiert werden, in der sich ein Gerät befindet. Die Telefone suchen sich stets jene Funkzelle zum Verbindungsaufbau, die das stärkste Signal sendet. Auch in einer Großstadt lassen sich darüber Rückschlüsse auf den genauen Aufenthaltsort von Besitzern der Mobilfunkgeräte ziehen: Hamburg wird etwa von mehreren Tausend Funkzellen abgedeckt.
Die Verfolgungsbehörden behelfen sich mit einem Trick, indem sie per "Stiller SMS" einen Kommunikationsvorgang lediglich simulieren. Laut Landesregierung handele es sich hierbei juristisch betrachtet nicht um eine Nachricht mit "kommunikativen Inhalten". Praktisch: Denn daher würde der Vorgang nicht den Schutzbereich von Grundgesetzartikel 10 verletzen, der die Unverletzlichkeit des Brief, Post- und Fernmeldegeheimnis bestimmt.
Trotzdem müssen "Stille SMS" ebenso wie Maßnahmen zur Funkzellenauswertung richterlich angeordnet werden. Ein Schlupfloch bietet allerdings eine behauptete "Gefahr im Verzug", wofür lediglich eine staatsanwaltschaftliche Eilanordnung benötigt wird. Mit dem Beschluss werden die derart erzwungenen Verkehrsdaten zwischen Mobilfunkgerät und Netzbetreiber dann ausgelesen. Vermutlich ist dieser Vorgang längst automatisiert. Zwar können die von Verfolgungsbehörden angefragten Daten auch per CD-ROM übergeben werden. Mittlerweile verfügen Polizeien jedoch über eigene Schnittstellen zu den großen deutschen Providern. Die hierüber versandten Daten können dann mit Ermittlungssoftware visualisiert werden, etwa um ein Bewegungsprofil der ausgeforschten Person zu erstellen oder Ergebnisse mit weiteren Datenbanken abzugleichen.
Deswegen hoffe ich immer mehr, dass der Offlinemodus meines Telefons wirklich funktioniert. Es wird zukünftig wohl wieder zunehmen, dass man beim Anrufen die Nachricht "nicht erreichbar" erhält.